Aufzüge, Tankstellen und Co. – So gefährlich ist unser Alltag

Aufzüge, Tankstellen und Co. – So gefährlich ist unser Alltag

Aufzüge, Tankstellen und Co. - So gefährlich ist unser Alltag München, 27. September 2011 – Im Aufzug stecken bleiben, der pure Horror. Und so unwahrscheinlich scheint das gar nicht, liest man den Anlagen-Sicherheitsreport 2011 der zugelassenen Überwachungsstellen (ZÜS). Von über 450.000 Aufzügen, die TÜV, Dekra und Co. im Jahr 2010 geprüft haben, war nur die Hälfte in Ordnung. 40 Prozent hatten geringfüge, 10 Prozent sogar erhebliche Sicherheitsmängel. Und die Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Bei den Tankstellen sieht die Lage nicht viel besser aus. Im Jahr 2010 haben die ZÜS rund 2200 Tankstellen überprüft, und nur 45 Prozent waren ohne Mängel. 24 Prozent wiesen geringe, ganze 30 Prozent erhebliche Mängel auf. Es sei nun an den Tankstellenbetreibern, diese Mängel zu beheben, sagt Klaus Brüggemann, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes der technischen Überwachungsvereine (TÜV). Er versichert: “Durch ein optimales Zusammenspiel von ZÜS und verantwortungsvollen Betreibern profitiert die Sicherheit von Tankstellenkunden, Beschäftigten und Anwohnern.

In der Industrie herrscht hingegen ein höheres Sicherheitsniveau. Zwar sei etwa der überwiegende Teil der Dampfkesselanlagen (77 Prozent) und Druckbehälteranlagen (82 Prozent) in einem mängelfreien Zustand. Bei rund 150 Druckbehälter- und 30 Dampfkesselanlagen bestünden aber derart gravierende Mängel, dass von einer konkreten Gefahr ausgegangen werden musste, sagt Klaus Beck, Vorsitzender des Erfahrungsaustauschkreises der ZÜS. “Nur durch eine wiederkehrende und unabhängige Prüfung können solche Gefahren beseitigt werden”.

Das Prüfsystem wird von der Betriebssicherheitsverordnung festgelegt. Die Betreiber der Anlagen tragen dabei eine große Verantwortung: Sie müssen nicht nur dafür sorgen, dass die eine Anlage mängelfrei ist, sondern seit dem Jahr 2008 auch die Prüfzyklen festlegen – anhand einer Gefährdungsanalyse. Für kleine, mittelständische Unternehmen sei dies, so Beck, eine große Herausforderung.

Je komplexer die Instandhaltungsprojekte werden, desto mehr nutzen Unternehmen die Möglichkeit, ganze Prozessschritte auszulagern und an Industrieserviceanbieter zu vergeben”, erklärt Reinhard Maaß, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes für Industrieservice (WVIS) im Gespräch mit dem Magazin Instandhaltung. Bei der Auswahl der Dienstleister seien deren Qualität und Reaktionszeit den Unternehmen wichtiger als die Kriterien Preis, Know-how oder Pünktlichkeit.

Der baden-württembergische Lösungsanbieter Bizerba regelt die Reaktionszeiten beispielsweise durch individualisierte Kundenverträge. “Fällt eine Anlage aus, so garantieren wir, dass ein Techniker rund um die Uhr binnen einer Stunde mit der Problemlösung beginnt. Das funktioniert heutzutage oftmals sogar ohne Vorort-Einsatz, da Techniker auch über das Internet auf die Anlagen zugreifen und Fehler analysieren können”, sagt Robert Keller, Director Business Services bei Bizerba.

Der Gesetzgeber hat in einem Katalog geregelt, ob unabhängige Dritte eine bestimmte Anlagenart aufgrund ihres Gefährdungspotentials regelmäßig prüfen sollten. Er hat diesen Katalog allerdings seit Jahrzehnten nicht mehr überarbeitet. Biogas- oder Windkraftanlagen bleiben daher außen vor. Da aber durch die Energiewende ein erheblicher Zuwachs an größeren Anlagen zu erwarten sei, sei “eine Aufnahme in den Katalog der überwachungsbedürftigen Anlagen ist dringend geboten”, sagt Brüggemann.

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